Die Zucht der Buckfastbiene geschieht durch einen dynamischen Zuchtweg. Mit einer Kombination aus Reinzucht, Kombinationszucht und Kreuzungszucht sichern wir die Erhaltung und Weiterentwicklung der wertvollen Eigenschaften dieser einzigartigen Biene.
Grundlagen
Bruder Adam, der Urzüchter der Buckfastbiene, errichtete 1925 seine Belegstelle Sherberton im Dartmoor, Süd-Devon, England. Heute wird dieser Ort nicht mehr zur Begattung von Königinnen genutzt, es wird international gezüchtet. Die Züchterinnen und Züchter sind in ihrer Arbeit darauf bedacht, die Eigenschaften der Buckfastbiene zu erhalten, zu intensivieren und neue Eigenschaften einzukreuzen – durch den dynamischen Zuchtweg.
Der dynamische Zuchtweg geht von einer gegenseitigen Beeinflussung von Bienenpopulationen aus, wie sie Mutter Natur vorsieht. Dabei kommen Kreuzungszucht, Kombinationszucht und Reinzucht zur Anwendung.
Seriöse Buckfastzucht bedingt einen eigenen Zuchtstamm von Linien mit verschiedenen Eigenschaften. Der Zuchtstamm bildet den Kern der Zuchtarbeit. Parallel zum Zuchtstamm werden neue Linien aufgebaut, die, wenn sie sich bewähren, in den Zuchtstamm integriert werden. Dieser erhält so von Zeit zu Zeit neue Gene. Die Erhaltung der bewährten Linien des Zuchtstamms erfolgt durch Reinzucht. Eine neue, erbstabile Linie entsteht durch Kombinationszucht, der eine Erstkreuzung vorangeht.
Reinzucht
Eigene Linien werden in Rotation mit Drohnen aus dem eigenen Zuchtstamm gepaart. Diese Drohnenvölker stammen aus einer Schwestergruppe und gewährleisten eine kontrollierte Vererbung innerhalb des Zuchtstamms.
Kreuzungszucht
Die Vorteile der Reinzucht entfalten sich erst bei einer richtig geführten Kreuzungszucht. Hier erhält man unter Berücksichtigung der Vererbungsregeln und aufgrund des Heterosiseffekts maximale Leistungssteigerungen.
Zuerst erfolgt eine Erstkreuzung zwischen einer Importkönigin und Drohnen einer Linie des eigenen Zuchtstamms. Woher diese Importkönigin kommt, sei jedem Züchter und jeder Züchterin selbst überlassen, zumeist sind es geografische Unterarten aus dem Verbreitungsgebiet der Westlichen Honigbiene.
Derartige Kreuzungen finden nur sehr selten statt. Nach der erfolgten Erstkreuzung und der entsprechenden Selektion der daraus entstandenen Individuen (F1) führt der züchterische Weg weiter zur Kombinationszucht.
Kombinationszucht
Das beste Volk aus der F1 Generation wird zum Umlarven gewählt und die daraus entstehenden Jungköniginnen wiederum mit Drohnen des Zuchtstamms angepaart (F2). Unter kontinuierlicher Selektion wird von jeder Etappe die beste Königin ausgewählt und deren Nachzuchtköniginnen weiter mit ausgewählten Drohnen angepaart.
Mit jeder weiteren Anpaarung sinkt der prozentuale Anteil an „Importblut“. Nach einigen Generationen erfolgt eine Tante-Neffe Paarung, dadurch werden die Eigenschaften gefestigt. Diese neue Linie steht nun als Drohnenlinie zur Verfügung und wird den Zuchtstamm genetisch anreichern. Sie wird als neue Buckfast-Linie in den Stammbaum aufgenommen.